Hey Badass. Schön dass du hier bist und vorallem- herzlichen Glückwunsch zu deinem MUT, dich deinem Dämon zu stellen: dem Emotionalen-Abhängigkeits-Dämon.

Weil du gerade diesen Blogartikel liest, gehe ich stark davon aus, dass du bereits ahnst oder sogar weißt, dass sich dieser Dämon bei dir schon eine ganze Weile eingenistet hat und unangenehm bemerkbar macht, um es gelinde auszurücken.

Okay, lassen wir das Schönwettergerede. Emotionale Abhängigkeit ist die Hölle. Ich fühle dich, Badass. Und ich sage dir was: dieser Dämon ist nicht dafür bestimmt, dir das Leben schwer zu machen. In Wirklichkeit ist er ein winziges, armseliges, einsames Zwergchen, das nur eins möchte: von dir gesehen, angenommen und wieder losgelassen zu werden.

Emotionale Abhängigkeit ist keine lebenslängliche Strafe, Badass. Du hast genug Zeit damit verbracht, in diesem Gefängnis zu schmoren. Wenn DU dich aktiv dafür entscheidest, ab jetzt die volle Verantwortung für dich zu übernehmen um ein SELBSTBESTIMMTES, FREIES und LEICHTES Leben zu führen, wird es nichts und niemanden geben, der dich davon abhalten kann.

Das Thema ist sehr komplex und ich kann hier nur Ansätze anreißen, die dir hoffentlich dienlich sind. Mir geht es vor allem auch darum, dir die Zusammenhänge zu verdeutlichen: connecting the dots.

Los geht’s.

Was ist emotionale Abhängigkeit?

Emotionale Abhängigkeit ist das subjektive Gefühl, dass dein Lebensinhalt, deine Lebensfreude und dein Selbstwert von jemand anderem abhängig ist. Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit, Kontrollverlust und absolutem Ausgeliefertsein. Es fühlt sich an wie ins offene Meer geworfen zu werden, ohne schwimmen zu können. Es fühlt sich an wie ein täglicher Kampf ums emotionale Überleben. Du hast das Gefühl, nicht leben zu können ohne einen externen Rettungsring zu haben, an den du dich festklammern kannst – es fühlt sich an, als würdest du ohne untergehen und ertrinken. Das ist das, was dein Dämon dir sagt und es ist NICHT wahr. Zeit alleine zu schwimmen, Badass. Denn in dir steckt ein Kampfschwimmer.

Wie erkennst du, dass du emotional Abhängig bist?

  • deine Gedanken kreisen ständig um diese eine Person (fast schon zwanghaft)
  • du bist ständig im Warte-Modus: du wartest, dass sich die Person meldet, dass du sie siehst, dass du mit ihr Zeit verbringen kannst
  • du wirst unruhig und nervös bis hin zu panisch, wenn du längere Zeit nichts von der Person hörst
  • nicht zu wissen, wann du die Person das nächste Mal sehen oder hören wirst, ist unerträglich für dich
  • du richtest deinen kompletten Tagesablauf nach der anderen Person
  • du machst keine anderen Termine aus, falls die andere Person zu dem Zeitpunkt mit dir Zeit verbringen könnte
  • du hast große Verlust- und Verlassensängste
  • du hast ein kalendarisches Gedächtnis und weißt ganz genau, vor wie vielen Stunden oder Tagen du das letzte Mal Kontakt mit der Person hattest
  • du hast keine eigenen Ziele im Leben
  • deine Stimmung steht und fällt mit der Reaktion und dem Verhalten der anderen Person
  • Streit oder Konflikte mit dieser Person machen dir panische Angst
  • du neigst dazu, deine Bedürfnisse nicht zu äußern, setzt keine Grenzen und sagst deine Meinung nicht aus Angst vor Zurückweisung
  • du empfindest kaum noch Freude oder Erfüllung in anderen Tätigkeiten oder mit anderen Menschen außer mit dieser einen Person
  • bei der kleinsten Änderung im Ton oder im Umgang dieser Person mit dir hast du sofort Angst, dass etwas zwischen euch nicht mehr stimmt
  • du nimmst Dinge sehr schnell persönlich und beziehst alles auf dich
  • du brauchst ständig die Gewissheit, noch geliebt zu werden und immer noch wichtig zu sein für diese Person
  • du kannst dir ein Leben ohne diese Person nicht vorstellen

Erkennst du dich in mindestens einem dieser Punkte wieder? Okay Badass, das ist dein Dämon – und du bist hier, um ihn loszuwerden.

Wie entsteht emotionale Abhängigkeit?

Emotionale Abhängigkeit entsteht meist schon in der frühen Kindheit. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist es in jeder Hinsicht abhängig von anderen Menschen, um es zu vereinfachen, sagen wir, von der Mutter. Wir kommen also alle schon in einem absoluten Abhängigkeitsverhältnis auf die Welt. Ohne deine Mutter stirbst du als Baby. In der frühen Bindungsphase eines Babys ist es von fundamentaler Wichtigkeit, dass das Baby über einen konstanten Zeitraum erfährt, dass es gesehen, gehört und dass seine körperlichen sowie emotionalen Bedürfnisse befriedigt werden. Erfährt ein Baby regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg, dass es lange alleine Schreien gelassen wird, dass es nicht genug Körperkontakt bekommt oder dass zu spät oder zu wenig auf seine Bedürfnisse eingegangen wird, entsteht ein sogenanntes Bindungstrauma – das kann ein Grundstein für spätere emotionale Abhängigkeit im Erwachsenenalter sein (lies hierzu auch meinen Blogartikel: („Was ein Trauma wirklich ist und warum Du mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eins hast.“) Wird dieses Verhalten im Kleinkindalter über einen längeren Zeitraum fortgeführt, sprich:

Werden die Bedürfnisse und Gefühle des Kindes nicht regelmäßig gespiegelt werden, verinnerlicht das Kind, dass es seinem eigenen Gefühl nicht trauen kann und entwickelt einen Bewältigungsmechanismus: es bekommt sehr feine Antennen für die Befindlichkeiten und Gefühle ANDERER Menschen und verliert so die Fähigkeit, seine eigenen Bedürfnisse und Emotionen zu fühlen und zu erkennen.

So entstehenübrigens meiner Meinung nach Hochsensible bzw. Empathen. Gefühle gespiegelt bekommen heißt: angemessen getröstet werden, wenn das Kind traurig oder wütend ist, dem Kind und seinen Gefühlen Anerkennung und Raum geben, es mit ALL seinen Gefühlen anzunehmen und nicht alleine zu lassen, ihm zu signalisieren, dass seine Gefühle Sinn machen („Ich kann verstehen, dass du traurig bist.“ und NICHT „Sei nicht traurig!“), dem Kind das Gefühl geben, AUCH geliebt zu sein, wenn es mal einen Wutanfall hat etc. Wenn dies über einen längeren Zeitraum nicht der Fall ist, vertieft das das Muster der emotionalen Abhängigkeit im späteren Verlauf der Entwicklung. Es gibt natürlich noch viele weitere Faktoren, die dieses Programm verstärken oder fördern – dies hier ist meiner Meinung nach einer der Haupt-Ursprünge. Macht Sinn, oder?

Wie kannst du deine emotionale Abhängigkeit heilen?

Bewusstwerdung / Akzeptanz / Mitgefühl

Erst Mal ist es wichtig, dass du es einfach mal wertfrei so anerkennst, wie es ist. Es gibt da einen Teil in dir, der emotional abhängig ist. Dieser Teil in dir bist nicht DU und definiert auch nicht den Rest deines Lebens. Es ist einfach ein Teil in dir, der gerade sehr dominant in deinem Leben spürbar ist. Ganz genau so gibt es aber auch einen Teil in dir, der selbstbestimmt, frei, unabhängig und vollkommen erfüllt ist. Dieser Teil IST bereits in dir und er war immer da – er ist nur verschüttet.

Habe Mitgefühl mit diesem abhängigen, bedürftigen Teil in dir. Es hat seinen Grund, warum er entstanden und in dir so groß geworden ist. Es war zu irgendeinem Zeitupunkt in deinem Leben ein überlebenswichtiger Mechanismus, der dich schützen wollte. Es ist okay, dass er da ist und es ist okay, dass du ihn jetzt Stück für Stück loslässt.

Fühle dich nicht schlecht, schuldig oder krank – denn das bist du nicht. Dieser Teil in dir ist nur EIN Teil in dir und jetzt ist es an der Zeit ihn zu sehen, zu hören und loszulassen. Immer wenn dich etwas triggert und du das starke unangenehme Gefühl von emotionaler Abhängigkeit spürtst, sag dir innerlich oder laut: „Okay, er ist wieder da, der Teil in mir, der sich abhängig fühlt. Es ist okay. Ich sehe und fühle, dass du gerade da bist. Es macht Sinn, dass ich mich gerade so fühle. Ich kann verstehen, dass dieser Teil gerade ganz laut wird.“ Atme in das Gefühl. Bewerte es nicht. Es ist NUR ein Gefühl. Lerne, konstant solche inneren Dialoge mit dir zu führen. Das ist fundamental wichtig.

Inneres-Kind-Arbeit

Der emotional abhängige Teil in dir ist auch ein Teil deines verletzten inneren Mädchens in dir. Lies hierzu meinen Blogartikel „Wie du dein inneres Kind heilst“ und „Eine Reise zu deinem inneren Mädchen“ . In meinem „Boundary Bootcamp“, das du hier auf meinem Blog kaufen kannst, habe ich als Geschenk eine Inneres-Kind-Meditation für dich aufgenommen mit einem Meditations-Guide. Vielleicht ist das was für dich. Zum Thema Grenzen setzen kommen wir auch hier in diesem Kapitel noch – du merkst, es ist alles miteinander verknüpft.

Inneres-Kind-Arbeit ist eine der Hauptzutaten zur Heilung von emotionaler Abhängigkeit.

Etablierung mehrerer Säulen der Erfüllung

Ich habe die persönliche Erfahrung gemacht, dass ich in Zeiten, wo ich extrem meine emotionale Abhängigkeit von einem anderen Menschen gespürt habe, ich ziemlich wenig andere erfüllende Energiesäulen in meinem Leben hatte. Freundeskreis, Hobbies, Interessen, Aufgaben, Tätigkeiten – alles lag irgendwie brach. Da ist es ja klar, dass ich EXTREM viel Zeit und Energie hatte, um mich auf diesen einen anderen Menschen zu fixieren.

Das ist eine extreme energetische und emotionale Last für die andere Person. Niemand kann ein solches Loch in deinem eigenen Leben stopfen.

Deswegen:

Fange an, dein Leben in jedem Bereich zu pflegen, auszuweiten und mit erfüllenden, nährenden und leichten Tätigkeiten, Aufgaben und neuen Bekanntschaften zu füllen.

Finde Dinge, die du unabhängig von dieser Person gerne tust. Probiere neue Dinge aus. Finde ein Hobby. Lerne neue Menschen kennen. Erweitere dein soziales Netzwerk. Fülle dein Leben bunt aus mit allen möglichen Farben und Formen. Je mehr du dich auf andere Säulen stüzen kannst und daraus Energie und Kraft ziehst, desto weniger wird deine emotionale Abhängigkeit sein. Desto leichter und selbstbestimmter wird deine Energie. Desto größer wird dein Selbst-Bewusstsein.

Und desto nährender, verbindender und erfüllender werden gleichzeitig deine Beziehungen, weil du nicht mehr eine solche Abhängigkeit und Bedürftigkeit ausstrahlst, die dem anderen enormen Druck macht.

Lies hierzu auch meinen Blogartikel „Warum du nie aufhören solltest, neugierig zu sein.“

Lerne deine eigene Gesellschaft lieben

Wenn du nicht gut mit dir allein sein kannst, ist das nur, weil du noch gar nicht weißt, wie toll deine eigene Gesellschaft ist. Ich verspreche dir: wenn du einmal verstanden und gespürt hast, wie entspannend, erfüllend und befriedigend es ist, immer wieder bewusst Zeit mit dir alleine zu verbringen, wirst du nie mehr damit aufhören wollen.

Ich möchte dich dazu inspirieren, immer wieder ganz bewusst Dinge alleine zu tun. Fang klein an. Einen Spaziergang alleine im Wald. Alleine einen Kaffee trinken gehen. Alleine ins Kino gehen. Alleine einen Ausflug machen.

Vielleicht fühlt sich das für dich am Anfang komisch an, aber je öfter du das machst, desto besser wirst du dich kennenlernen und desto mehr wirst du spüren, was für eine unfassbar bereichernde Gesellschaft du für dich selbst bist.

Lies hier zu auch meinen Blogartikel „Warum du dein Selbstbewusstsein stärkst, wenn du mit dir alleine chillst.“

Und: Fang an, dir Ziele im Leben zu setzen. Jemand der weiß, was er im Leben will, der eigene Projekte, Aufgaben und Tätigkeiten hat, ist nicht mehr so emotional abhängig von anderen Dingen. Lade dir hierzu unter meinen Freebies die „Bewusste Lebensliste“ runter, sie wird dir helfen.

Lerne Grenzen setzen

Das Thema Grenzen setzen und emotionale Abhängigkeit hängen absolut miteinander zusammen. Jemand, der Grenzen setzt, ist nicht abhängig, weil er weiß, wo er selbst aufhört und wo andere anfangen.

Je mehr ich gelernt habe meine Wahrheit zu sprechen und Grenzen zu setzen, desto selbstbestimmter und freier wurde ich.

Lies hierzu auch meinen Blogartikel „Ein Nein zu anderen ist ein Ja zu dir selbst“ und wenn du wirklich lernen willst, Grenzen zu setzen, kann ich dir mein „Boundary Bootcamp“ empfehlen.

Selbstwert stärken durch Rituale, Journaling, Affirmationen

Emotionale Abhängigkeit hat, wie die meisten Themen hier, natürlich immer auch etwas mit dem Selbstwert zu tun. Wenn dieser klein ist, gilt es, ihn täglich zu füttern, dass er wachsen kann. Seinen Selbstwert stärkt man nicht mit einmaligen Aktionen, sondern mit den Dingen, du du tagtäglich und kontinuierlich für dich selbst tust. Im Wort Selbstwert steckt das Wort „Wert“. Wie viel Zeit, Aufmerksamkeit, Energie und Liebe bist du dir selbst jeden Tag wert?

Ich bin ein riesen Fan von täglichen Ritualen. Diese machen langfristig etwas mit deinem Unterbewusstsein, weil du jeden Tag etwas für DICH tust, weil du es dir WERT bist. Wenn du dich auf dich selbst verlassen kannst, bist du nicht mehr von anderen abhängig. Auch das wird deine emotionale Abhängigkeit jeden Tag ein bisschen kleiner werden – weil du spürst, dass du jeden Tag AKTIV selbst etwas dafür tun kannst (und tust!) dass es DIR gut geht.

Deswegen, etabliere dir eine Morgen- und Abendroutine und – mach sie. Jeden. Tag.

Lies hierzu auch meine Blogartikel

Ändere deinen Morgen und du änderst dein Leben“

Warum du ums Meditieren nicht drum rum kommst“

5 Tools, wie du mit Schreiben geheilter, bewusster und effektiver wirst.“

Und lade dir meine Journaling-Vorlagen unter den Freebies runter.

Gefühlsmanagement

Ein ganz wichtiger Beitrag zur Heilung emotionaler Abhängigkeit ist der gesunde und authentische Umgang mit all unseren Gefühlen.

Ich lege dir dringend ans Herz, dich mit der Funktionsweise des menschichen Nervensystems vertraut zu machen. Ich habe hierfür ein Freebie erstellt, das du kostenlos hier auf meinem Blog runterladen kannst; es heißt „Was Stress mit deinem Körper macht“. Es hat mir unheimlich geholfen, zu verstehen, was Gefühle für Auswirkungen auf meinen Körper haben und was da in mir abgeht. Wissen ist Macht und etwas, was man richtig versteht, gibt einem das Gefühl von Kontrolle. Du findest hier viele hilfreiche Blogartikel zum Umgang mit unangenehmen Gefühlen.

Zum Beispiel:

Wie du mit deinem chaotischen Gefühls-Tutti-Frutti durchs Leben kommst

Warum es so wichtig ist, deine Gefühle auszudrücken

Warum die Wut dein wichtigstes Gefühl ist

Nimm Deinen Schmerz auf den Schoß und höre ihm zu

Lies dich da mal durch. Ein anderes Freebie, das ich dir sehr empfehlen kann, ist mein Infosheet „Emotions-Management.“

Auch deine Atmung steht in direkter Wechselwirkung zu deinen Emotionen – hierfür habe ich das Freebie „Der Belly-Breath“ für dich.

Nutze diese Tools. Sie alle werden dir hoffentlich sehr helfen!

Wenn du dir Unterstützung in diesem Prozess wünschst, ist mein 1:1 Online-Badass-Training was für dich. Dort trainierin wir gemeinsam an deinen ganz persönlichen Themen. Schreib mir gerne über das Kontaktformular eine Nachricht und ich schicke dir nähere Informationen zu.

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