Bestimmt kennst du es, dieses nagende Gefühl der Verlustangst, das sich durch jede Zelle deines Körpers frisst, dir den Atem fast wegdrückt und sich wie schleichendes Gift in deinem Körper ausbreitet. Dein Kopfkino ist auf Hunderachtzig und du selbst bist gleichzeitig wie gelähmt. Alles dreht sich nur um DIESE EINE Person, ohne die du glaubst, nicht mehr ruhig schlafen zu können.

Verlustängste sind kein Spaß. Sie sind die Hölle. I feel you, Badass. Ich selbst war mehr als einmal da und hab den Teufel höchstpersönlich kennengelernt.

In einem sehr schlimmen Moment wurde meine Verlustangst zu einer ausgewachsenen Panikattacke – wohlgemerkt: ich war alleine zu Hause, nachmittags, die Sonne hat geschienen, es war eigentlich alles okay, und dann kam ein Trigger, eine Handynachricht. Ich weiß nicht mehr was genau es war, aber es war tief. Irgendwas mit meinem damaligen Freund, der sich zu der Zeit beruflich viel in Krisengebieten im Ausland aufhielt (perfektes Futter für diese Sorte von Angst…)

Innerhalb weniger Sekunden schnürte sich mir die Kehle zu, ich verlor absolut die Kontrolle über mich und meinen Körper, ich wälzte mich schreiend auf dem Boden und schlug wild um mich und konnte mich überhaupt nicht mehr beruhigen. Bis es penetrant an der Tür hämmerte. Die Nachbarn hatten die Polizei gerufen. Du weißt nicht, wie sehr ich mich geschämt habe in diesem Moment, als ich zitternd die Tür öffnete – weil ich überhaupt nicht erklären konnte, was „passiert“ ist. Denn de facto war eigentlich nichts passiert, außer in mir drin.

Anflüge von solchen Attacken hatte ich auch schon während des Autofahrens . Was das bedeuten kann, muss ich hier nicht weiter erläutern.

Dies nur so am Rande, dass du verstehst, dass ich weiß, wovon ich hier spreche und wie ernst ich dieses Thema nehme. Du kannst dir vorstellen, dass ich selbst ein extremes persönliches Interesse daran hatte und habe, diese Angst in den Griff zu bekommen und dass ich VIELES, wirklich SEHR VIELES ausprobiert habe die letzten Jahre um das zu händeln.

Auch sehr viele Frauen, die zu mir ins Badass-Training kommen, leiden unter Verlustängsten und die damit sehr oft einhergehende emotionale Abhängigkeit. (Lies hierzu gerne meinen Blogartikel über das Heilen von emotionaler Abhängigkeit.)

Es gibt tatsächlich Dinge, die du aktiv tun kannst, um diese Angst in den Griff zu bekommen und dir von ihr nicht mehr dein Leben schwer zu machen. Wie immer gilt hier: Übung macht den Meister. Und: ich kann hier nur Ansätze und Inspirationen liefern, da das Thema so umfangreich ist dass man damit ganze Bücher füllen könnte.

 

Woher kommen Verlustängste?

Verlustängste sind bis zu einem gewissen Grad ganz menschlich und natürlich. Wir alle sind soziale Wesen und sind gepolt auf Bindung und zwischenmenschliche Beziehungen. Menschen sind von Natur aus Rudeltiere. Daher haben wir tief in unserer DNA verinnerlicht, dass menschliche Nähe = Sicherheit bedeutet und wir diese gewissermaßen zum Überleben brauchen. So weit, so gut.

Wenn ein Baby auf die Welt kommt, hängt buchstäblich sein LEBEN davon ab, ob sich um es gekümmert wird oder nicht. Wenn ein Baby nach Aufmerksamkeit schreit, schreit es buchstäblich ums ÜBERLEBEN.

Wenn du als Baby oder Kleinkind schon früh große Verluste erfahren musstest, sei es durch Trennung der Eltern, den Tod eines Elternteils, oder wenn es auf lange Sicht immer wieder große Defizite in der emotionalen Zuwendung gab, können sich diese Verlustängste im Erwachsenenalter immer wieder mit genau derselben Intensivität zeigen, als du noch ein Baby warst.

Diese Form der Verlustangst, die mehr hinderlich als dienlich ist, macht sich bemerkbar, wenn wir als erwachsene Menschen nicht mehr in der Lage sind, klar zu denken oder zu handeln, wenn es um eine andere Person geht und wir uns von ihr in einer ungesunden Form abhängig fühlen oder wir uns ständig Sorgen machen, von dieser Person verlassen oder vergessen zu werden.

Wir sind emotional im Baby-Alter steckengeblieben, obwohl wir uns als Erwachsene längst unabhängig von einer anderen Person gut um uns selbst kümmern können. Wenn dein Mind-Body-System in dieser Hinsicht noch die „alte“ Überlebensprogrammierung drin hat, ist es ihm in dem Moment egal, dass du kein Säugling mehr bist, es reagiert einfach so, wie es reagieren sollte, als du wirklich noch ein Baby warst: mit dem Überlebensmodus deines Mind-Body-Systems.

 

Was passiert bei einem „Schub“ von Verlustangst in deinem Körper?

Erinnere dich an die letzten Situationen, in denen deine Verlustangst getriggert wurde. Die bestimmte Person meldet sich nicht, so wie gewohnt. Der Ton der Stimme ist anders. Du weißt nicht, wann ihr euch das nächste mal seht. Du weißt nicht, woran du bei der Person bist. Du bekommst keine Antwort auf deine Nachricht. Das Treffen mit dieser Person wird spontan abgesagt. Die Person vergisst zurückzurufen. Bestimmt fallen dir noch 1000 andere von diesen Situationen ein, in denen deine Verlustangst getriggert wird.

In so einem Moment schaltet dein Mind-Body-System in den Überlebensmodus. Dein sympathisches Nervensystem wird aktiviert (Lade dir hierzu mein Freebie „Was Stress mit deinem Körper macht“ runter!). Deine Kehle wird eng, dein Herz schlägt schneller, du bekommst einen Tunnelblick und kannst nicht mehr rational denken. Du gehst direkt vom Schlimmsten aus: Er oder sie liebt mich nicht mehr. Er verlässt mich. Jetzt ist es vorbei. Es fühlt sich so echt an in diesem Moment.

Diese Angst kannst du in so einem Moment NICHT RATIONAL wegdenken. Angst ist nicht RATIONAL. Angst ist ein Gefühl und daher EMOTIONAL. Emotionen sitzen im KÖRPER und im UNTERBEWUSSTSEIN. Daher musst du auch DORT ansetzen, um dich in einem solchen Moment wieder zu beruhigen.

 

Wie kannst du kurzfristig damit umgehen?

Wenn du getriggert bist und du dich emotional quasi in einem kleinen Notfall befindest, habe ich zwei SOS-Trigger-Trainings für dich.

  1. Auf die körperliche Empfindung fokussieren

Jedes Gefühl kommt mit einer körperlichen Empfindung einher. Jedes. Bei Freude zum Beispiel fühlt sich dein Körper leicht an, dein Herz offen, die Muskeln entspannt, du kannst gut atmen. Bei Angst wird vielleicht deine Kehle eng, dein Bauch geht zu, dein Herz wird schwer.

Wenn du also emotional getriggert bist, WERDE DIR BEWUSST, dass du gerade getriggert bist. Dein innerer Dialog könnte so lauten: „Okay, jetzt ist meine Verlustangst wieder da. Okay, sie ist sehr unangenehm, aber sie ist nun mal da. Okay. Sie ist NUR ein Gefühl und NICHT meine Realität.“

Dann fokussiere dich auf DIE KÖRPERLICHE EMPFINDUNG, die mit diesem Gefühl einhergeht. Setze dich für einen Moment, schließe die Augen, SEI FÜR EIN PAAR MOMENTE EINFACH NUR GANZ BEWUSST mit dieser Körper-Empfindung. Fühle genau in diese Körperstellen rein, die du in diesem Moment am meisten fühlst. Sei ganz bei deiner verschlossenen Kehle, dem zugeschnürten Bauch, dem schweren Herzen, was auch immer. JA, ES FÜHLT SICH UNANGENEHM AN. Aber es wird von alleine wieder gehen. Ein Gefühl an sich dauert NICHT LÄNGER ALS 90 Sekunden.

Du kannst es dir vorstellen wie eine Welle, die sich langsam aufbaut, ihren Höhepunkt findet – und von ganz alleine wieder abflacht.

Es kann sein, dass es am Anfang nicht sofort funktioniert. Je öfter du das trainierst, desto schneller wird das unangenehme Gefühl von alleine wieder gehen. Sit with it. You have to feel it to heal it. Lade dir hierzu mein Freebie „Emotions-Management“ runter.

  1. Die Angst rausatmen

Wir erinnern uns: Angst ist eine Emotion. Emotionen sind emotional. Emotionen sitzen im Körper. Um ein Gefühl zu managen, müssen wir in unseren Körper kommen. Ein fundamentales und im immer verfügbares Tool ist unser ATEM. Unser Atem ist die Verknüpfung von Körper und Geist. Jede Emotion beeinflusst unsere Atmung (z.B. bei Freude, atmen wir tief und ruhig, bei Wut atmen wir flach, bei Angst atmen wir schnell und unregelmäßig) und umgekehrt, können wir durch bewusste Atmung unsere Emotionen beeinflussen.

Wenn du getriggert bist, ist dein Körper und dein Nervensystem biochemisch im Übelebensmodus. Stresshormone werden durch dein Mind-Body-System gepumpt. Die schnellste und effektivste Art, um dein Nervensystem wieder runterzufahren und dich in einen entspannten Zustand zu bringen, ist TIEFE, GLEICHMÄßIGE BAUCHATMUNG für einige Atemzüge oder einige Minuten.

Wenn du tief in den Bauch atmest, fährt dein Nervensystem langsam zurück in den parasympathischen Modus, also den Modus für Entspannung. Deine Muskeln lockern sich, du kannst wieder klarer denken, wirst wieder handlungsfähig. Du kannst dir hierzu mental vorstellen, wie du Ruhe und Gelassenheit einatmest und mit jeder Ausatmung Anspannung und Angst aus dir rausatmest.

Lade dir hierzu mein Freebie-Guide „Der Belly Breath“ runter, dort findest du eine genaue Anleitung und eine Übung.

Je öfter du diese Atmung übst, desto schneller wird sie dich beruhigen. Übe diese Atmung auch prophylaktisch, wenn du gut drauf bist, dass du sie im Notfall schnell anwenden kannst und sie gut „abrufbar“ ist.

Wie kannst du diese Angst langfristig loslassen?

Die obigen Hacks waren schnelle SOS-Lösungen für den Notfall, um mit deiner Verlustangst auf authentische Art umzugehen und dich zügig wieder in einen sicheren Zustand zu bringen. Um deine Verlustangst langfristig und ursächlich zu heilen, habe ich bereits einige informative Blogartikel darüber geschrieben, lies dich hier mal ein:

  • Wie du emotionale Abhängigkeit erkennst und heilst
  • Wie du dein Kopfkino unter Kontrolle hältst und damit dein Leben veränderst
  • Wie du dein toxisches Beuteschema erkennst und es bewusst änderst
  • Wie du dein inneres Kind heilst
  • Eine Reise zu deinem inneren Mädchen
  • Dein Körper will nicht dass du glücklich bist, sondern dass du überlebst
  • Wie du aufhörst, der Babysitter für die verletzten inneren Kinder anderer Menschen zu sein

und einige mehr <3

A propos: Mittlerweile trinken wir gelegentlich Cappuccino zusammen, der Typ aus der Verlustangst-Hölle und ich.

Wenn du dir persönliche Unterstützung wünschst, deine Verlustangst Stück für Stück loszulassen, ist mein 1:1 Online-Badass-Training was für dich. Schreib mir hierfür eine kurze Nachricht über das Kontaktformular hier auf meinem Blog mit deinem Anliegen und wir schauen, wie ich dich am Besten unterstützen kann. Ich freue mich auf dich!

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